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24.09.2018, 09:52 Uhr | Taube
Diskussionsveranstaltung zur transatlantischen Partnerschaft

Anlässlich der aktuellen Entwicklungen in den Beziehungen zwischen Deutschland/Europa und den USA dessen fand am 18. September im Wahlkreisbüro Claudio Jupes eine angeregte Diskussionsveranstaltung zum Thema „Transatlantische Partnerschaft“ statt. Geladener Gast war der Experte Thomas Kleine-Brockhoff, Vizepräsident des German Marshall Fund.

Grundsätzlich betonte dieser, dass der Westen als Gemeinschaft zwar nicht besiegelt ist, allerdings starken Herausforderungen entgegensieht, und stellte folgende Thesen auf:

Unter der Regierung D. Trumps stellen die USA die Nachkriegsordnung infrage, obwohl von Amerika einst selbst federführend mit geschaffen. „Ein System ist in Gefahr, wenn der größte Mitspieler die Regeln bricht.“ Die These eines kontinuierlichen Rückzugs der USA von, den Präsidenten B. Clinton bis Trump, sieht Herr Kleine-Brockhoff als völlig unzutreffend an. Auch sind die Umbrüche in der jeweiligen Außenpolitik B. Obamas und Trumps stärker als etwaige Kontinuitäten.

Insbesondere Umbrüche korrelieren aktuell mit hegemonialen Ansprüchen einiger anderer Staaten. Das Prinzip das von Nationalstaaten auf Augenhöhe interagieren und die westliche Ordnung sind gezwungen sich  gegenüber hierarchischen Gegenmodellen zu behaupten. Sogar für Europa stellen eine anachronistische Renaissance von Territorialstreitigkeiten und Opferkulten eine reale Gefahr dar. Der Glaube an den demokratischen Frieden auf globaler Ebene, der in den 1990er Jahren gefasst werden konnte, ist derzeit leider entrückt.

Herr Kleine-Brockhoff betonte zudem, dass angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen die Nation als alleinige Problemlösung überfordert ist und dies anzunehmen eine glatte Umkehr eine Umwertung aller Lehren aus dem 20. Jh. darstellt.

Den Ausführungen folgte eine sehr angeregte aber sachliche Diskussion des hochinteressierten Publikums. Mit Kritik an verschiedenen Akteuren der transatlantischen Beziehungen wurde nicht gespart. Das Publikum vertraut auf die Mehrheitsbevölkerung Amerikas weiterhin zu den traditionellen Werten der USA zu stehen.

Im Fazit: „Ohne Amerika etwas tun zu müssen, heißt nicht etwas gegen Amerika tun zu müssen.“