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30.06.2020, 10:05 Uhr | Claudio Jupe MdA
Aktuelle Unruhen in den USA und der Welt im historischen Rückblick der Errungenschaften der Kennedy-Ära

Die brutale Tötung des Afroamerikaners, George Floyd, durch einen amerikanischen Polizisten am 25. Mai 2020 stellt sich nach Analyse der dazu veröffentlichten Bilder und Berichterstattung tatsächlich wie ein Mord dar. In diesem Sinne hat auch die zuständige Staatsanwaltschaft inzwischen Anklage gegen den betreffenden amerikanischen Polizisten erhoben.

Die Reaktion der amerikanischen Regierung, insbesondere des amerikanischen Präsidenten Trump, auf das massenhafte Beklagen dieser Tötungshandlung durch große Teile der amerikanischen Bevölkerung und viele, sich solidarisch erweisende, Menschen in der ganzen Welt, ist allerdings beschämend: Wie wir inzwischen wissen, stellte sich Präsident Trump als Hüter von Recht und Ordnung dar, indem er sich mit einer Bibel vor die St. John-Kirche in der Nähe des Weißen Hauses begab. Zu der Frage der gleichmäßigen Beteiligung aller Bevölkerungsteile (Gleichberechtigung) in den USA hat Trump bislang kaum etwas beigetragen.

Ganz anders damals die Politik des früheren Präsidenten J. F. Kennedy, der angesichts der damaligen Unruhen und bürgerkriegsähnlichen Zustände zwischen den Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher Hautfarbe in das amerikanische Parlament Bürgerrechtsvorlagen eingebracht hat, um gleiche Rechte der Bevölkerungsgruppen zu erreichen – auch gegen große Widerstände im Kongress. Gleichzeitig schaffte es Präsident Kennedy militante Protestformen abzufangen.

J. F. Kennedy war es auch, der im September 1962 gegen die staatlichen Stellen des Bundesstaates Mississippi durchsetzte, dass erstmals ein Afroamerikaner, James Meredith, in die dortige staatliche Universität aufgenommen wurde.

Hier setzte sich Präsident Kennedy ganz eindeutig und für alle sichtbar für die Einhaltung, der Menschenrechte ein! Außerdem traf sich Kennedy als damaliger amerikanischer Präsident in den Jahren 1962/1963 sowohl mit den Führern der Bürgerrechtsbewegung als auch mit anderen Gruppierungen, um für das Gesetz (Civil Rights Act) zu werben und die Gemüter auf der Basis der von ihm vertretenen Wertvorstellungen zu beruhigen und damit die gesellschaftlichen Konflikte zu entschärfen. Und bereits 1961 hatte J.F. Kennedy in seiner ersten Ansprache zur Lage der Nation klargestellt, wiesehr die Verweigerung der verfassungsgemäßen Rechte für Teile der Amerikaner aufgrund einer Rassenzuordnung das nationale Gewissen störe. Leider fehlt der jetzigen amerikanischen Führung ein solches Engagement.